Mittwoch, 13. Februar 2013

So liest Warren Buffett Unternehmenzahlen...

Da ich sehr gerne lese, besonders Bücher aus der Finanzbranche, habe ich zu Weihnachten einen Thalia - Gutschein im Wert von 65 Euro bekommen. 50 Euro von meinen Eltern, 15 Euro von meinem Bruder.
Hört sich toll an, ist es auch. Nur leider sind 65 Euro für Bücher in der Finanzbranche schnell vebraucht, wenn man bedenkt das ein "durchschnittliches" Buch meistens 24,95 Euro = 25 Euro kostet.

Nichts desto trotz habe ich festgestellt, dass es sich extrem lohnt dieses Geld in ein Buch mit meistens (nur) ca. 200 Seiten zu investieren. Dabei kommt es nicht auf die Seitenanzahl an, sondern auf das Wissen welches dort vermittelt wird.

So ein Buch ist neben Rich Dad,Poor Dad (12,50 EUR), Der einfache Weg zum Wohlstand (Gottfried Heller, ausgezeichnetes Buch! 24,99 EUR) auch das Buch "So liest Warren Buffett Unternehmenzahlen" von Mary Buffett und David Clark (24,90 EUR) welches ich von letzter Woche bis vorgestern "verschlungen" habe.

Dieses Buch ist genau wie es Mary Buffett in der Einführung beschreibt "eine kleine, leicht anzuwendende Anleitung, wie man Unternehmenszahlen liest - unter Anwendung der einzigartigen Werkzeuge, die Warren entwickelt hatte, um solche wunderbar profitablen Unternehmen zu entdecken." - sehr empfehlenswert!

Nun, um nicht immer wieder das ganze Buch durchlesen zu müssen auf der Suche nach wundervollen Unternehmen, habe ich mir die wichtigsten Sachen, teilweise, originalgetreu aus dem Buch auf meinen "Spick-Zettel" geschrieben der mir kurz und knapp ein Überblick verschafft, worauf ich achten sollte. Dieser wird im folgenden präsentiert :) Nicht wundern, manchmal stehen Seitenzahlen dabei wenn ich lieber auch nochmal im Buch nachlesen möchte ;)


Unternehmen müssen folgende Kriterien erfüllen:

- Sie verkaufen ein einmaliges Produkt, eine einmalige Dienstleistung oder sie sind der günstigste Käufer und Verkäufer eines Produkts oder einer Dienstleistung, welche die Allgemeinheit immer braucht.

- Dauerhaftigkeit des Wettbewerbsvorteils

- Beständigkeit des Produkts (Produkte muss man nicht ändern, dann auch keine Mio. für Forschung und Entwicklung ausgeben sowie einer Umrüstung der Fabrik)

- Beständigkeit (beständig hohe Bruttogewinnspannen?, wenige oder keine Schulden? , beständig keine hohen Summen für Forschung, Entwicklung?, beständig Gewinne, beständiges Wachstum? )

-(moneycentral.msn.com/home.asp --- de.finance.yahoo.com)

- 1. Erlös/Umsatz  2. Ausgaben  3. Gewinn oder Verlust erwirtschaftet?

- Umsatzkosten/Verkaufskosten angucken – je niedriger, desto besser (dasselbe, Verkauf bei verkauf Dienstleistungen)

- hohe Bruttogewinnspanne (Bruttogewinn : Gesamterlös = Bruttogewinnspanne) sollte über 40% liegen  (20% z.B. Branche mit intensiven Wettbewerb)

- hohe Bruttogewinnspanne super, aber auf folgendes achten:  1. Hohe Forschungskosten, 2. Hohe Vertriebs-und Verwaltungskosten,  3. Hohe Zinskosten für die Schulden = Betriebsaufwendungen/ operative Kosten

- beständig niedrige Vertriebs-,Verwaltung,- und die sonstigen Gemeinkosten = unter 30% fantastisch  (Coca Cola regelmäßig 59%, Moody`s r. 25%, P&G r. 61% )

- Forschung und Entwicklung = teuer, siehe Intel, Merck und Co.  / Coca Cola keine Forschung und Entwicklung  aber viel Werbung, trotzdem bei 59% seines Bruttogewinns für Gemeinkosten)

- Abschreibungen sollten  niedrig sein (Bsp. Druckerpresse, S.61)

- wenige oder keine Zinskosten (P&G nur 8%  seines operativen Gewinns für Zinskosten aufbringen) (Je nach Branche anders, Konsum : unter 15% , Banken: unter 30%

- Warren schaut auf den Gewinn vor Steuern (Der Gewinn vor Steuern ist der Gewinn eines Unternehmens nach Abzug aller Aufwendungen, jedoch vor Abzug der Ertragsteuer.)

- Reingewinn (nach Abzug aller Aufwendungen und Steuern) = wie viel Reingewinn egal, sind die Gewinne beständig,  historischer Aufwärtstrend?  /  Vorsicht: bei Aktien mit Aktienrückkaufprogramm (trotzdem gut, S.75)

- Reingewinn, mehr als 20% des Erlöses? Dann super.

- Aktiva minus Passiva = Eigen – oder Aktienkapital (S.84)

- Aktiva = Bargeld, Sachanlagen (Immobilien, Anlagen, Maschinen), Patente usw.  => hohen Geldvorrat = super (S.95)

- Das kurzfristige Umlaufvermögen und das Current Ratio (S.102,133): Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteil  haben  meistens ein Current Ratio unter der magischen 1. (Coca Cola 0,95 , P&G 0,82)

-Sachanlagen: gut wenn keine Vorhanden sind (Bsp. Wrigley: eine Fabrik gebaut, in der Kaugummis hergestellt werden, Anlagen und Maschinen erst dann auf den neusten Stand bringen wenn sie abgenutzt sind.)

- Goodwill: (S.110)

- Immaterielle Vermögensgegenstände: Patente, Urheberrechte, Schutzmarken, Konzessionen, Markennamen. „... Coca Cola war zu teuer, als dass es für Value-Anleger, die Graham folgten, einen Sinn ergeben hätte – und für die Trader von der Wall Street war sein Preis nicht volatil genug. Warren sah aber den dauerhaften Wettbewerbsvorteil und die langfristige Ertragskraft, eine Ertragskraft die im Laufe der Zeit dazu beitrug, ihn zum reichsten Mann der Welt zu machen.“

- Gesamtvermögen und die Gesamtkapitalrendite: „Return On Assets“ (ROA) S. 120

- Langfristige Schulden, gute Unternehmen haben nicht so viele. (Überprüfen wie viel langfristige Schulden ein Unternehmen in seiner Bilanz führt, in den letzten 10 Jahren. / gute Unternehmen schaffen es ihre Langfristigen Schulden in weniger als 3 oder 4 Jahren abzuzahlen.)

- Vorzugsaktien: meistens gibt es keine bei Unternehmen mit dauerhaftem Wettbewerbsvorteil (S.147.)

- Der einbehaltene Gewinn (Bilianzgewinn) = eine akkumulierte Zahl (S.149)

- Aktienrückkäufe sind (meistens gut) S.154

- Eigenkapitalrendite= Reingewinn durch Aktionärskapital    (Coca Cola 30%, Wrigley 24%) S.157 Je höher desto besser!
-Investitionsaufwendungen : Wenn sie nicht vorhanden sind, machen sie einen reich S.169

- Unternehmen mit dauerhaftem Wettbewerbsvorteil: „ Ich suche nach Unternehmen, bei denen ich glaube, vorhersagen zu können, wie es bei ihnen in zehn bis 15 Jahren aussehen wird. Nehmen Sie einmal den Kaugummi-Hersteller Wrigley. Ich glaube nicht, dass das Internet etwas daran ändern wird, wie die Menschen Kaugummi kauen.“ Warren Buffet

- Wunderbare Kaufgelegen sind da, wenn ein Unternehmen mit einem einmalig auftretenden lösbaren Problem konfrontiert ist. Entscheidend ist, dass das Problem lösbar ist. /- und natürlich in Baissen



Quelle: Buffett, Mary/ Clark, David : So liest Warren Buffett Unternehmenzahlen - Quartalsergebnisse, Bilanzen & Co - und was der größte Investor aller Zeiten daraus macht. In: Börsenbuchverlag Börsenmedien, Kulmbach (Hg.) 2.Auflage, 2012, S.4-212
Originalausgabe erschien unter dem Titel: Warren Buffett and the Interpretation of Financial Statements im Jahr 2008 by Mary Buffett and David Clark


"Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
 - Konrad Adenauer-

Gruß David




2 Kommentare:

  1. Hm hört sich irgendwie ganz schön kompliziert an bzw. sehr aufwendig bis man zu einem Entschluss bei einem Unternehmen kommt.

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  2. Hm- ich sag mal so: "Ohne Fleiß kein Preis."
    Ne, aber jetzt mal ganz ehrlich. Wenn man sich ein bisschen mit der Materie befasst und sich ab und zu Unternehemensberichte anschaut, ist es eigentlich zimmlich einfach. :)

    -Übung macht den Meister-

    Gruß David, Danke für deinen Kommentar :)

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